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Oskars Buchkritiker

Randa Ghazy: Palästina - Träume zwischen den Fronten

Es ist nicht leicht, ein solches Buch zu rezensieren, denn selten hat mich eine Geschichte so sehr berührt wie die der jungen Palästinenser.

Gerade in Deutschland herrscht die Meinung, dass man sich nicht zu sehr in den Nah-Ost-Konflikt einmischen sollte. Und wenn man dies doch tun möchte, sollte man sich auf die Seite der Juden stellen, da die Deutschen diesem Volk schon genug angetan hätten. Auch ich vertrat zum Teil diese Meinung, denn wenn man sich mit der jüdischen Geschichte beschäftigt, sich mit dem Holocaust auseinandersetzt und Exodus gelesen hat, weiß man, was die Juden schon alles erleiden mussten. Und dann fällt es sehr schwer, die andere Seite auch nur verstehen zu wollen, die man aus den Nachrichten nur als Terroristen und Selbstmordattentäter kennt.

Wie sehr auch diese Menschen leiden, hat mir erst dieses Buch gezeigt. Ich las zum ersten Mal von dem grausamen Verhalten der israelischen Soldaten in den von ihnen besetzten Gebieten, ich verstehe nun beide Seiten etwas besser. Doch gleichzeitig wurde mir klar, dass der Hass zwischen beiden Völkern zu groß ist, um auf ein baldiges Ende der Gewalt hoffen zu können.

Die Passage, in der deutlich wurde, dass die Palästinenser auf Hilfe aus dem Westen hoffen, erschütterte mich sehr, da ich weiß, dass die USA und Europa ihnen diese Unterstützung niemals geben können, niemals geben werden.

Die Situation scheint so ausweglos! Doch ich denke, dass in der Schule sowohl Bücher, wie das von Ghazy als auch solche, die aus jüdischer Sicht geschrieben wurden, behandelt werden sollten. Denn es ist unsere Generation, die mit diesem Konflikt einmal umgehen werden muss. Wir werden uns nicht ewig davon abwenden können!

Randa Ghazy hat dazu beigetragen mich und sicher auch viele andere Jugendliche zum Nachdenken anzuregen und ich bewundere zutiefst die Leistung, die sie mit "Träume zwischen den Fronten" vollbracht hat. Denn mit 16 Jahren ein Buch zu schreiben, das so viel Eindringlichkeit besitzt und das es schafft, wesentlichen Jugendlichen die Gefühle junger Palästinenser nahe zubringen, ist eine Leistung, die Respekt verdient!